Tagestour Mekong Delta und Cai Be Floating Markets
Fahrt mit dem Sampan
In der nahen Umgebung von Cai Be befinden sich viele schmale Abzweigungen des Mekong, die einem die umliegende grüne Natur und das Leben der Einheimischen noch näherbringen. Zwei Frauen auf langen Gondeln oder Sampan genannt, holten uns zu einer Rundfahrt ab. Ganz niedlich fanden wir, dass sie für uns die typische vietnamesische Hütte bereithielten um uns vor der Sonne zu schützen. Uns wurde darunter allerdings ziemlich warm und wir fragten uns, wie die Vietnamesen diese den ganzen Tag tragen können. Ungefähr eine Stunde paddelten unsere Gondelfahrerinnen uns durch die kleinen Kanäle. Dabei kamen uns immer wieder Boote entgegen, die in den unterschiedlichsten Positionen gesteuert wurden. Am Ende brachten uns die beiden Damen wieder zum motorisierten Boot zurück.
Besuch der Obstplantage
Unser Boot stoppte nach ein paar Minuten Fahrt an einer großen Obstplantage. Viele Touren bieten hier die Möglichkeit, die weiten Plantagen mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir bevorzugten einen Spaziergang mit unserem Guide, der uns viel zu den angebauten Obstsorten erzählte. So war für uns zum Beispiel neu, dass Guaven bereits in dieser weißen, angehafteten Folie am Baum wachsen. Damit schützen die Bauern diese vor Ungeziefer, Druckflecken beim Herunterfallen und müssen nicht jede reife Frucht bei der Ernte neu verpacken. Wir probierten auch die Königsfrucht Südostasiens – die Durian-Frucht. Mit ihren stachelartigen, grünen Korpus, kann sie bis zu 30 cm lang und 15 cm breit werden. Wenn man sie aufschneidet versprüht sie einen süßlichen, fauligen Gestank. Deshalb ist sie neben der Jackfrucht auch als Stinkefrucht bekannt. Der Geschmack ist ebenfalls sehr süßlich und entweder mag man sie oder nicht. Die Asiaten sind jedenfalls total verrückt danach. Weiterhin wuchsen auf der Plantage Bananen, Papaya und unzählige Gemüsesorten. Für uns war es sehr interessant, mehr über den Anbau zu erfahren. Wir lernten viel darüber, welche Frucht an Bäumen und welche auf der Erde wachsen.
Mittagessen und Rückfahrt
Auf der Plantage wurde uns als spätes Mittagessen noch ein köstliches Mahl serviert, mit vielen vegetarischen Optionen. Neben viel Gemüse, Tofu und Reis gab es auch die bekannten, wohlschmeckenden Frühlingsrollen. Alles war frisch und liebevoll zubereitet. Gegen 15 Uhr machten wir uns dann wieder auf die Rückfahrt und stoppten noch für 20 Minuten an einer Süßigkeitenfarbrik. Diese war nicht sonderlich erwähnenswert, da es eher einer Verkaufsveranstaltung ähnelte. Auf der Rückfahrt bis zum Minivan waren wir alle ziemlich müde, von der frischen Luft und dem leckeren Essen und genossen den Fahrtwind. Dann ging es ca. halb vier zurück nach Saigon. Unser Hotel erreichten wir gegen 18 Uhr.
Tipp zur Anreise auf eigene Faust
Der große schwimmende Markt Cai Rang ist ca. 4 Stunden von Saigon entfernt und findet nur in den zeitigen Morgenstunden statt. Bis ca. 9 Uhr morgens sollte man dort gewesen sein, um ihn in seinem vollen Ausmaß zu erleben. Im Backpacker Viertel auf der De Tham Straße, könnt ihr euch bei dem Busunternehmen „Futa Line“ nach einem Übernachtbus ab 0 Uhr nach Can Tho (ab Mien Tay Busstation) erkundigen, falls ihr nicht im Mekong Delta übernachten wollt. Der Bus kostet auch nur ca. 6€ (4 Stunden Fahrzeit) und ist somit die preiswerteste Alternative zu einer Tour. In Can Tho müsst ihr dann ein Boot mieten (ca. 25 USD) um auf den Cai Rai Market zu fahren.
Fazit zur Mekong Delta Tour
Für Reisende, die das erste Mal in Asien sind bzw. den Mekong zuvor noch nicht gesehen haben ist Tagestour wirklich empfehlenswert und interessant. Dennoch erhält man hier nur einen kleinen Einblick in das riesige Delta, der uns allerdings genügt hat. Für alle anderen, die mehr darüber erfahren möchten und das Landleben ausprobieren mögen, können mehrere Tage hier verweilen. Besonders bietet sich dann ein Ausflug zum größten Flooting Market in Cai Rang an, der von Saigon für eine gemütliche Tagestour zu weit entfernt liegt. Unser Fazit lautet also: Das Mekong Delta sollte man auf seiner Vietnamreise besucht haben, aber nicht zu viel erwarten. Uns hat es gefallen, es war aber kein „Musst See“.