Bangkok – die Stadt der Engel?
Zumindest früher einmal scheint sie das gewesen zu sein: Zahlreiche vergoldete Tempel und Pagoden, vielfältige, exotische Märkte, der Fluss Chao Phraya mit seinen kleinen Booten und den Pfahlhäusern sowie die Liebe zur Monarchie stehen jetzt im krassen Gegensatz zu den überfüllten, motorisierten Straßen, der Luftverschmutzung, der Hektik und den anwachsenden Sextourismus und hygienischen Bedingungen. Jeder nimmt Bangkok anders war. Auch wir beide haben die Stadt unterschiedlich aufgefasst. Andre´eher als laut, hektisch dreckig. Nadine als sehr vielfältig, weitläufig und teils modern. Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart stoßen hier in einem tropischen Klima aufeinander.
Mit ca. 12 Mio. Einwohnern ist die Hauptstadt Thailands zugleich auch die größte Stadt des Landes. Wir haben uns verschiedene Sehenswürdigkeiten innerhalb von 4 Tagen angeschaut und möchten euch gern die 10 besten Sehenswürdigkeiten von Bangkok vorstellen:
Anantasamakhom Throne Hall und Brommangalanusarani Pavillion
Im nordwestlichen Zentrum von Bangkok befindet sich eine kleine grüne Oase. Ein riesiger Stadtpark inklusive Zoo und einer Pferderennbahn laden zum Spaziergang und Verweilen ein. Am Rande des Parks, beim King Rama V Monument wird man von einem großen weißen Gebäude mit Kuppel überrascht. Dieses Gebäude ist die 1908 erbaute Thronhalle der Könige und ein Teil des Dusit-Palastes im Regierungsviertel Bangkoks. Die Fassade ist mit Carrara-Marmor verkleidet, der extra in Italien hergestellt wurde. Bis 1970 wurden hier die Nationalversammlungen abgehalten. Heute dient die Thronhalle als Gebäude für feierliche Anlässe der Regierung. Das Neoklassische- Renaissance Gebäude kann von Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr für ca. 50 BHT besichtigt werden. Im Garten der Thronhalle wurde 2016 ein riesiger gold-silberner Pavillon zu Ehren des 70sten Thronjubiläums (Juni 2016) und des 90ten Geburtstages (Dezember 2017) des Königs Bhumibol Adulyadej erbaut. Der damalige König, der bereits im Oktober 2016 verstarb, nannte den Pavillion Brommangalanusarani: „Ein Pavillion, zum Gedenken an großartige Ereignisse“.
Wat Phra Kaew und Grand Palace
Wer nicht nur wegen den vielzähligen Shoppingcentern in Bangkok ist, kommt um eine Besichtigung des 1782 erbauten „Grand Palace“ im Herzen von Bangkok nicht herum. Schon von weiten sieht man die golden schimmernden Dächer vom Fluss Chao Phraya aus. Der große Palast besteht nicht nur aus dem eigentlichen Königspalast, sondern auch aus mehreren Thronhallen, Tempelanlangen und Regierungsgebäuden.
Zudem findet man mehrere Bibliotheken, Galerien und einen beeindruckenden Nachbau der Angkor Wat Tempelanlage aus Kambodscha in Miniaturformat. Ein weiteres „must see“ im großen Palast ist das königliche Kloster mit dem Tempel (Phra Kaew Morakot) des Smaragdbuddhas im nördlichen Teil der königlichen Residenz. Der Smaragdbuddha wurde 1434 in Chiang Rai in einem Stupa von einem Abt gefunden. Der Abt hielt den grünen Stein, aus dem der Körper des Buddha besteht für einen Smaragd. Später stellte sich allerdings heraus, dass der Buddhakörper aus einem Jadestein hergestellt wurde und seinen Namen fälschlich trägt. Dieser Smaragdbuddha wird in Thailand und weltweit von vielen Buddhisten verehrt und oft besucht. Fotos sind eigentlich nicht erlaubt und auch auf eine angemessene Kleidung wird geachtet (bedeckte Beine und Schultern). Im Vorfeld hatten wir viel über den Buddha gelesen und auch über seine Popularität. Als wir letztendlich davorstanden, war der Buddha auf einen hohen, mit Gold bemalten Holzthron platziert. Durch seine geringe Größe konnte man leider nicht alle Details erkennen. Trotzdem ist der Tempel, der mit Marmor und Glassteinen verziert ist, sehr schön anzuschauen.
Am besten gelangt man mit dem Skaytrain (BTS Station Saphan Taksin) und mit einem Express Boat vom Maharaj Pier für 60 BHT zum Königspalast oder nimmt einfach ein Taxi mit Taxameter. Der Grand Place hat täglich von 9.30 bis 15.15 Uhr geöffnet und der Eintrittspreis beträgt üppige 500 BHT. Man erhält dafür meist eine Flasche Wasser und Informationsmaterialien. Um 10.30 Uhr und 14 Uhr kann man zudem eine Thai-Tanz-Veranstaltung kostenlos besuchen.
What Pho – Tempel
Ein paar Gehminuten vom „Grand Palace“ entfernt befindet sich der What Pho-Tempel der im 16ten Jahrhundert erbaut wurde. Mit seinen 99 Pagoden, die in allen Farben erstrahlen und mit unzähligen Mosaiksteinchen besetzt sind, ist er der größte und älteste Tempel in Bangkok.
Die meisten Besucher kommen hier her, um den großen liegenden Buddha zu sehen. Mit 46 m Länge und 15 m Höhe, liegt er in einem schmalen Gebäude, aufgestützt auf seinem Arm. Der Buddha besteht im Inneren aus Ziegelsteinen und die Außenfläche wurde mit Gips überzogen, der wiederum mit Blattgold verziert wurde. Die Füße des Buddhas sind mit Perlmutt geschmückt und mit 108 Glück verheißenden Merkmalen des Buddhas (lak sa na) gekennzeichnet. In der Tempelanlage befinden sich zudem viele Thai-Massagepavillons. Angeblich ist What Pho der Geburtsort der Thai-Massagen. Der Eintritt mit 100 BHT ist im Gegensatz zum „Grand Palace“ ein Schnäppchen.
Wat Arun Tempel
Wenn man sich vom „Grand Palace“ und dem What Pho-Tempel wieder Richtung Fluss wendet, findet man am Tha Thien Pier eine Expressfähre zur gegenüberliegenden Flussseite. Schon vom Peer aus, kann man den altertümlichen, aber beeindruckenden Wat Arun Tempel mit seinem 82 m hohem Turm bestaunen. Wir haben uns für eine einstündige Bootsfahrt entschieden, die uns Bangkok mit seinen Pfahlbauten und einige Tempel vom Wasser aus zeigte.
Auf der Rückfahrt einen Zwischenstopp am Wat Arun Tempel, zur Besichtigung, eingelegt hat. Wat Arun trägt den Beinahmen „Tempel der Dämmerung“ weil er gerade bei einem guten Sonnenuntergang mystisch und atemberaubend aussieht. Der Tempel ist mit keinen zerbrochenen Stücken aus chinesischen Porzellan verziert welches in einer Art Blumenmuster angelegt ist. Mit dem Wat Phra Kaew und dem Wat Pho bildet er das dritte Element der Heiligen Dreifaltigkeit in Bangkok. Wat Arun diente nach dem Fall von Ayutthaya als Schrein für den Smaragdbuddha. Der Tempel ist täglich von 6 bis 20 Uhr geöffnet und auch die Fähren verkehren aller paar Minuten. Eintritt wurde nicht erhoben jedoch musste man 30 Baht für das anlegen des Bootes bezahlen.
Wat Benjamabophit – Marmor Tempel
Die thailändischen Könige liebten den italienischen Marmor, auch der Wat Benjamabophit besteht zum größten Teil aus diesem Material und trägt deshalb den Beinamen Marmor Tempel. Für jeden Bangkokbesucher ist der Tempel ein Muss, da er einer der schönsten in ganz Thailand ist. Die Dächer des Tempels sind mit roten Ziegel bedeckt und verlaufen stufenförmig bis zu ihren vergoldeten Gipfeln.
Der Gebetsraum selbst ist mir rotem Teppich ausgestattet und ein Buddha sitzt auf einem vergoldeten Altar. Im Innenhof der Anlage werden 52 Buddhastaturen ausgestellt. Je zeigt den Buddha mit einer Lehre. Aber nicht nur der Tempel an sich ist beeindruckend, sondern auch die Parkanlage um den Tempel herum. Zwei Marmorlöwen bewachen den Eingang zum Tempel und drei kleine Brücken führen über einen Bach, den auch heilige Schildkröten ihr zu Hause nennen.
Goldener Berg – Golden Mountain
Im Stadtteil Pom Prap Sattru Phai, 2 Kilometer von der Khoa San Road entfernt, liegt der Wat Saket – der Goldene Berg. Man sieht seine Kuppel schon von Weiten und sollte sich durch seinen Namen nicht täuschen lassen. Der „Berg“ sind 318 Treppenstufen, deren Rand mit kleinen Wasserspielchen, Sitzmöglichkeiten und Figuren verziert sind.
Die Aussicht von dem 79 Meter hohem Monument über einen Teil Bangkoks sollte man sich nicht entgehen lassen. Leider haben wir es in unserem Aufenthalt nicht geschafft, diese Aussicht zu genießen, da der Tempel um 20 Uhr seine Pforten schließt. Damit du jedoch einen Eindruck von der Aussicht bekommst, habe ich dir einmal Fotos von meinem Besuch 2012 in den Beitrag mit eingearbeitet.
Khao San Road
Die Khao San Road ist bei den Backpackern wohl die bekannteste und beliebteste Straße in Bangkok. Hier erhält man an Straßenständen Kleidung, Leckereien, sämtliche Mahlzeiten (auch gebratene Insekten) Obst, Pad Thai, Mango im Kokosreis, Kebab, Pancakes, Fish, frisches Kokoseis und noch vieles mehr zu günstigen Preisen. Die Straße ist gesäumt von vielen Bars und Restaurants, in denen viele Junge Menschen die ganze Nacht durchfeiern. Ab 17 Uhr ist die Straße für Fahrzeuge gesperrt und die Party kann richtig beginnenden. Auch wer kein Partyfreund ist, einen Besuch ist das Backpackerviertel auf jeden Fall wert.
Chatuckak Wochenendmarkt
Der Chatuchak Wochenendmarkt ist wahrlich einen Besuch wert. Jedes Wochenende von 8 bis 22 Uhr öffnet der größte Markt Thailands seine Türen für viele Touristen und Einheimische. Die beste Zeit den Markt zu besuchen ist gleich am frühen Morgen, wenn die Sonne noch nicht ganz so stark scheint und der Markt noch nicht von Touristen überflutet ist. Der Markt ist vom eigentlichen Zentrum nicht weit entfernt und befindet sich im nördlichen Stadtteil Chatuchak. Am besten man fährt mit dem Taxi direkt bis zum Eingang. Dort befindet sich auch die Touristeninformation, an der man sich eine Karte über den Markt beschaffen sollte, um einen Überblick über alle 8.000 Stände, eingeteilt in Zonen, zu erhalten. Von Kleidung über Lebensmittel bis hin zu Souvenirs und unechten Pflanzen oder Antiquitäten findest du hier alles zu günstigen Preisen. Handeln ist hier ein Muss!
Man sollte für seinen Besuch ca. 3 bis 4 Stunden einplanen, um alle Zonen einmal gesehen zu haben. Zudem ist es ratsam, genügend Wasser bei sich zu haben, in den kleinen Gassen wird es schnell ziemlich warm und nicht in jeder Zone findet man gleich einen Laden mit Getränken. Es gibt zwar hier auch einen Foodcourt, dazu muss man aber das richtige thailändische Essen mögen. Durch die vielen Touristen wird es in manchen Zonen auch sehr eng. Hier sollte man generell sehr sorgsam auf sein Portmonee aufgepassen.
Chinatown
Wer Märkte und das Handeln liebt, ist in Chinatown ganz richtig. Hier gibt es gewöhnliche und außergewöhnliche Dinge zum kleinen Preis. Wer den Trubel liebt sollte einen Abstecher hier hin wagen.
Shopping
Shoppingfreunde kommen in Bangkok voll auf ihre Kosten. Die Innenstadt steht in Sachen Modernität und Aktualität keiner europäischen Hauptstadt hinterher. Riesige Shoppingtempel bieten alles was das Herz begehrt: Elektronik, Bekleidung, Taschen, Schuhe, Spielwaren etc. und das in einer unendlichen Markenvielfalt. Wer aber denkt große Schnäppchen zu machen, wird wohl enttäuscht werden. Es gibt zwar viele Rabattaktionen die sich lohnen können, aber mittlerweile sind europäische Preise ganz normal. Richtige Schnäppchen kann man höchstens noch an den Marktständen finden – dann muss man aber auch Abstriche bei der Qualität in Kauf nehmen. Die größten 5 Shoppingmalls (Siam Paragon, Siam Discovery Center, MBK, Central World, Siam Center) befinden sich an der Skytrain Station Siam und sind durch einem Walkway miteinander verbunden. In den Malls gibt es nichts was es nicht gibt – Aber Achtung, Übergewicht beim Rückflug kann teuer werden.
Es gibt natürlich noch weitere schöne Sehenswürdigkeiten nahezu an jeder Ecke in Bangkok zu entdecken. Beispielhaft haben wir euch noch drei weitere Sehenswürdigkeiten als Bild in den Beitrag eingearbeitet. Dabei handelt es sich um das Democracy-Monument, den Giant Wing und den Lumbini-Park, sozusagen die grüne Lunge von Bangkok mit einer schönen Laufstrecke.
Fazit Bangkok
Wer Großstädte mag, wird Bangkok lieben. Von großen Einkaufszentren, Skyline, Partymeilen, guten Restaurants, grünen Parkanlagen, eine gut ausgebaute Infrastruktur, Märkten und Kulturstätten besitzt die Stadt alles was man von einer internationalen Megametropole erwartet. Wenn man den Großstadtlärm, die Abgase und Menschenmassen ausblendet, könnte man sich in Bangkok sogar längere Zeit aufhalten ohne das einem langweilig wird, denn zu sehen gibt es genug. Für uns gilt deswegen: Bangkok ist für jeden großstatt- und kulturelbegeisterten Thailandtouristen ein Muss.