Reisebericht: Mount Everest Trek
Auf unserer Reise haben wir uns für den Mount Everest Trek zum Kala Pattar und je nach verfügbarer Kraft zum Mt. Everest Basecamp entschieden. Die Reise haben wir schon von Deutschland aus geplant. Gerne können wir euch die Reiseagentur Tembas Nepaltrek empfehlen. Hier möchten wir kurz über unserer Reise berichten:
1. Tag: Flug von Kathmandu nach Lukla (2800 m)
Am ersten Tag ging es schon sehr früh los. 5 Uhr morgens wurden wir mit einem kleinen Bus vom Hotel abgeholt und zum Flughafen gebracht. Pro Person dürfen 15 kg Gepäck mitgenommen werden. Dazu zählt aber auch das Handgepäck, welches aus einem Tagesrucksack besteht. Bei Übergewicht muss ein kleiner Aufpreis bezahlt werden. Der Inlands- und Internationale Flughafen in Kathmandu liegen direkt nebeneinander. Ein Flug nach Lukla kostet ca. 120 US$ pro Person und dauert ca. 27 Minuten. Der Tenzing-Hillary Airport zählt zu den gefährlichsten Flughafen der Welt. Die Hangneigung der 527 m langen Landebahn beträgt rund 12 %, und es kann nur bergwärts angeflogen werden. Das Ende der Startbahn bricht abrupt etwa 600 m tief ab. Während des Fluges stockte einem aber schon der Atem: Nur wenige Meter trennen den Flügel von den Felswänden. Kurze Zeit später thronen gewaltig, mit Schnee bedeckt, die ersten hohen Berge auf und rauben einem dem Atem. Die Landung hingegen war unerwartet unspektakulär und vom Flugzeug aus kaum zu sehen und zu spüren. Ohne Spezialausbildung darf auch kein Pilot auf diesem Flughafen landen. Der Massentourismus bedingt ca. 100 Flugzeuge täglich a 15 Personen. In der Hochsaison ist darum mit einer höheren Wartezeit zu rechnen.
Beim Aussteigen aus dem Flugzeug hätten wir nicht gleich mit so einer Kälte gerechnet. Da Lukla auf der Schattenseite eines Berges liegt, ist es hier immer etwas kühl und ein unangenehmer Wind weht. Ansonsten ist Lukla eine kleine Touristenstadt, in der man viele Souvenirs und alles an Trekkingausrüstung kaufen oder aber in einer „German Bakery“ bei einer heißen Tasse Kaffee aufwärmen kann. Eine Starbucks-Imitation existiert hier auch, aber der Kaffee ist bei weitem nicht so gut – aber auch nicht so teuer.
Hat man sich etwas an die Temperaturen gewöhnt und den Sherpas das Gepäck übergeben, geht die erste Trekkingtour los. Wir haben am ersten Tag eine kurze Tour bis nach Phagding (2610 m) ca. 3 Stunden ohne Pause geplant. Das klingt wenig, aber man muss sich erst auf die Höhe anpassen. Der Anstieg von ungefähr 1000 Höhenmeter in Kathmandu auf 2800 m Höhe in Lukla ist für den Organismus ein kleiner Schock und man merkt wie schnell man außer Puste gerät. Die angegebenen 3 Stunden Fußmarsch wurden von einer Mittagspause bereits 11 Uhr in Thalsharoa unterbrochen und man konnte bei einem leckeren Ingwer Tee und einem herrlichen Blick auf die umliegenden Berge und den Koshi River sein Mittagmahl (gebratener Reis, Spagetti und alles was das Herz begehrt) genießen. Der Weg bis Phagding blieb von Mani-Steinen, Stupas und kleinen süßen Steinhäusern gesäumt, die häufig mit blauen Fensterläden gerahmt waren. Die kleinen Dörfer bieten einen wirklich schönen Anblick und überraschender Weise sind diese sogar moderner und sauberer als in Kathmandu!
In Phagding 13.30 Uhr angekommen, hatten wir am Nachmittag Zeit, die Gegend etwas zu erkunden. Das Dorf ist nicht sehr groß, aber wir konnten zum Fluss spazieren und unsere Füße, wie bei einer Kneippkur im Wasser kälteschocken. Das Wasser war sehr schön hellblau, aber bitter kalt und nicht glasklar, da sehr viel Kalk aus den Felsen mit weggespült wird. Ansonsten beeindruckte uns am ersten Tag auch noch die Hängebrücke über eine tiefen Schlucht und dem Fluss. Mit den bekannten nepalesischen Gebetsfahnen in allen Farben geschmückt, werden uns diese Hängebrücken auf unserer ganzen Tour bekleiden.
2. Tag: Phagding nach Namche Bazzar (3440 m)
Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht, ging es nach Namche Bazzar, einer der größten und schönsten Bergstädtchen. Der Weg war anfänglich nicht besonders schwer und ging bergab. Schmale aber begradigte Wege führten durch kleine Wäldchen, am Fluss entlang bis zum Eingangstor des Sagarmatha (Everest) Nationalparks. Der Eintritt in den Nationalpark beträgt pro Person 3.390 NPR und je Sherpa 25 NPR.
Nach dem Eingangstor ging es noch kurz bergab, vorbei an einem Wasserfall und dann ging es los. Ein steiler Anstieg forderte nun unsere Kondition. Ein Highlight der Tour nach Namche Bazzar ist die Hillary Brücke. Die Hängebrücke in schwindelerregender Höhe, erfordert einigen Mut und Vertrauen in die Baukünste der Brückenersteller. Wenn man aber sieht, wie viele schwere Yaks diese Brücke täglich überqueren, kann man schon auf eine gewisse Stabilität vertrauen.
Nach einem weiteren steilen und schwierigen Anstieg kommt dann die Belohnung: Der erste Blick auf den Mt. Everest (8848 m) – dem Dach der Welt. Der gewaltige Kollos wird links von Nuptse (7869 m) und rechts davon Lohtse (8545 m) bekleidet. Lothse wirkt sogar etwas größer als der Mt. Everest. Bei diesem Anblick wird man sich die Dimensionen bewusst in der man wandert – umgeben von den höchsten Bergen der Welt und selbst fast auf 3500 m Höhe – ein Wahnsinns Gefühl.
Nach einer weiteren anstrengenden Wanderung, erreichten wir nach 4 Stunden reiner Gehzeit gegen 16 Uhr Namche Bazzar – die Stadt der Berge. Übersetzt bedeutet Namche Bazzar hingegen „Gemeinsamer Markt“. Viele Tibetaner kommen über die Berge um freitags ihre Waren zum Verkauf anzubieten. Süßigkeiten, Reis, Hülsenfrüchte, Fleisch, Ost und Gemüse werden dargeboten.
Die Stadt wurde in den letzten Jahren sehr vergrößert. Die typischen Holzgebäude der Sherpakultur wichen massiven Steingebäuden die zum größten Teil als Hotels und Lodges genutzt werden. Ein abfließendes Wasserspiel mit Torbögen wurde neu errichtet und stellt den Eingang der Bergstadt dar. Wie die Reisplantagen auf ihren Fächerartigen Erhebungen, so ist auch Namche Bazzar aufgebaut. Wie ein Fächer von oben nach Unten sind die Gebäude in einem Tal angeordnet und von Berggiganten umzingelt. Eine wirklich bemerkenswerte Stadt. Überrascht waren wir über das weitreichende Angebot an allem was das Herz begehrt. Nicht nur die typischen Souvenirs können hier erstanden werden, sondern auch europäische Lebensmittel. Wir waren erstaunt als wir Haribo in den Regalen der Supermärkte fanden. Mit 500 NPR zwar sehr teuer, aber erhältlich. Nach dem Abendessen gegen 18.30 Uhr kühlen die Räumlichkeiten auch schon aus und nach einer Runde Kartenspiel oder nach ein paar Sätzen im Buch ist es auch schon Schlafenszeit.
3. Tag: Akklimatisationstag in Namche Bazzar
Damit sich der Organismus an die Höhe gewöhnt sollte bei einem höheren Anstieg von 500 m ein Akklimatisationstag eingelegt werden. An einen Erholungstag ohne Trekking ist aber nicht zu denken. Zur richtigen Akklimatisation zählt auch am Erholungstag ein weiterer Anstieg, aber eine Übernachtung auf gleichbleibender Höhe.
Wir entschieden uns zu einem Aussichtspunkt zu Wandern, von dem man den Mt. Everest, den Ama Dablam, Lhotse und andere hohe Berge noch besser sehen konnte. Auf dem Weg zu diesem Aussichtspunkt kamen wir an einem alten Flughafen in Syangboche vorbei, der aber nicht mehr genutzt wird. Dieser Flughafen wäre aufgrund der Länge der Landebahn und der Anflugsmöglichkeit sicherer als der in Lukla. Jedoch entschied man sich den Flughafen in Lukla zu eröffnen um zum einen die unteren Dörfer mit Touristen zu „versorgen“ und zum anderen die Touristen auf eine geringere Höhe einzufliegen um die Höhenanpassung zu erleichtern. Angekommen am Aussichtspunkt bot sich uns ein atemberaubender Blick auf den Mount Everest. Deutlich waren die Schneeverwehungen auf dem Everest Gipfel zu erkennen.
Anschließend wanderten wir nach Kumjung (3780 m). Kumjung ist für sein tibetanisches Kloster bekannt, welches sich nach dem Erdbeben 2015 immer noch im Aufbau befindet. Die bekannte Hillary School befindet sich ebenfalls in dem keinen ruhigen Örtchen. Als Touristenattraktion wird in einem „Yeti Haus“ der angebliche Oberkopf des Yetis ausgestellt. Für uns sah der Kopf eher aus wie ein Teil vom Yak. Der Ausflug hat sich trotz der Anstrengung, schon allein für die wundervollen Ausblicke über Namche Bazzar oder auf die höchsten Berge der Welt, gelohnt und ist empfehlenswert.
4. Tag: Namche Bazzar nach Tengboche (3860 m)
Für den Weg nach Tengboche benötigten wir an reiner Gehzeit wieder ungefähr 6 Stunden. Teils bergauf, teils bergab, merkte man immer deutlicher die sinkenden Temperaturen. André versuchte sich auf dem letzten Anstieg als Sherpa. Er trug unser Gepäck etwa 200 Höhenmeter. Bei der Ankunft am frühen Nachmittag stand ihm die Anstrengung ins Gesicht geschrieben.
Tengboche liegt verstreut über einen breiten, grasbedeckten Sattel unter einem halbmondförmigen Kamm gesäumt von Kiefern und Rhododendron. Die Hauptattraktion ist das berühmte Kloster von tibetanischen Mönchen. Das Kloster ist das modernste und schönste Gebäude in dem kleinen Dorf. Besichtigt werden kann der Gebetsraum des Klosters und gegen eine kleine Spende dürfen auch Fotos aufgenommen werden. Ein kurzer Blick in das Kloster lohnt sehr. Hier erhält man den ersten Eindruck vom Leben der tibetanischen Mönche. Anders als erwartet trugen diese zwar ihre bekannten weinroten Kutten, aber darunter moderne Turnschuhe und dicke Winterjacken. Der Kopf war auch nicht kahlrasiert. Wahrscheinlich war es einfach zu kalt.
Weiterhin befindet sich in Tenboche wieder eine „German Bakery“ mit leckerem Kuchen und Keksen und ein großes Hotel. Die Bäckerei bietet auch sehr einfache Unterkünften an, die preiswert aber auch mit wenig Komfort ausgestattet sind. Eine Übernachtung lohnt sich aber schon allein für das Abendessen. Jede Speise war wirklich sehr vorzüglich und empfehlenswert, vor allem die Lasagne!
5. Tag: Tengboche nach Dingboche (4410 m)
Die Wanderung nach Dingboche dauerte ungefähr 5 Stunden, erschien einen aber länger, da der Sauerstoffgehalt in der Luft unter 40 % liegt und man bei den steinigen Wegen seine Kondition unter Beweis stellen kann. Einen kurzen Fußmarsch von Tengboche entfernt befindet sich ein kleines Frauenkloster. Das Kloster wurde vom Erdbeben zerstört und befindet sich noch im Aufbau. Die Nonnen richteten deshalb eine kleine Andachtshalle ein um dort zu beten und Besucher zu empfangen. Der Raum war ausgestattet mit den Gebetsrollen der Lehren Buddhas sowie mit Statuen der Buddha-Reinkarnationen.
Nach einem kurzen Aufenthalt ging es mit unserer Tour weiter. Die erst grüne Landschaft wird nach und nach immer mehr zur kargen Steppe mit nur noch vereinzelten Pflanzen, jedoch der Touristenstrom blieb unverändert stark.
Am Nachmittag sind wir an unserem Ziel angekommen. Nun war es Zeit sich zu regenieren und er Höhe anzupassen. Endlich hatte man Zeit die letzten Tage Revue passieren zu lassen.
6. Tag: Akklimatisationstag in Dingboche
Eine warme Suppe zum Frühstück und das erste tibetanische Brot (frittierter Teig mit Marmelade) bereiteten uns auf eine kleine Wanderung vor. Ein kleiner Berg, direkt angrenzend an Dingboche bot einen schönen Ausblick auf das Dorf und die anliegenden Berge. Mit Gebetsfahnen und Steinmännchen geschmückt, bietet der Aussichtspunkt ein gutes Fotomotiv.
Nach dem Mittag hatten wir diee Gelegenheit Dingboche näher zu erkunden. Dingboche ist ein verhältnismäßig großes Bergdorf. Überwiegend blaue Dächer zeichnen hier die Hotels bzw. Lodges von den vereinzelten Häusern mit grünen Dächern der Einheimischen ab. Bei einem kleinen Spaziergang entlang der Dorfstraße, kann man in mehreren Bäckereien einen Kaffee trinken und ein Stück Kuchen genießen. Zu lange hält man es dann im Freien aber nicht aus. Der eiskalte Wind wird ab der Mittagszeit immer stärker und man sehnt sich nach einem warmen Ort am Ofen.
7. Tag: Dingboche nach Lobuche (4930 m)
Wer bis jetzt dachte es geht nicht anstrengender liegt falsch. Die Höhe ist nach Dingboche merklich zu spüren. Wenn die ersten 2 Stunden auch nur durch leichte Anstiege und überwiegend geraden Wegen gekennzeichnet waren, war der Anstieg nach der Kaffeepause am Fluss des Thukla Passes umso härter.
Steil ging es zum Pass hinauf. Wir wurden von vielen anderen Trekkern begleitet und ab und zu geriet man sogar eine Art Stau. Oben angekommen überraschte uns eine Vielzahl von Steinmonumenten. Hauptsächlich wurden Sherpas in diesen Monumenten begraben, die bei Expeditionen ums Leben kamen. Aus diesem Grund wird die Grabstätte auch als Sherpa-Friedhof bezeichnet. Bei allen Mt. Everest Expeditionen sind die Sherpas die eigentlichen Vorbereiter, die viele Gefahren eingehen müssen, um den reichen Touristen den Weg so sicher wie möglich zu bereiten. Bei diesen Vorbereitungen sterben jährlich viele Sherpas. Von ca. 200 Verunglückten sind allein 83 Sherpas darunter befindlich. Der Friedhof sollte eigentlich eine Gedenkstätte der Sherpas sein, der durch den Lama von Tengboche auserlesen und geweiht wurden war. Seit einigen Jahren werden hier aber auch ausländische Touristen begraben. Der bekannteste ist wohl Scott Fischer, der bei der tödlichen Everest Tragödie 1996 ums Leben kam. Die Tragödie wurde unter dem Titel „Into thin air: Death on Everest“ verfilmt.
Nach 4 Stunden reiner Gehzeit erreichten wir Lobuche. Ursprünglich war Lobuche der Sommer-Weideplatz für viele Herden. Heutzutage befinden sich lediglich einige Teehäuser/Lodges in Lobuche. Unterkunft und Essen sind durch die extreme Höhenlage sehr teuer. Nach einer Stärkung im Restaurant, unternahmen wir noch eine kleine Wanderung auf einen Hügel (5000 m). Der Ausblick war gigantisch. Zwar konnten wir den Mt. Everest nicht sehen, aber die anderen Berge waren sehr nah. Zudem erhaschten wir den ersten Blick auf den Kalar Pattar, den wir am nächsten Tag besteigen sollten. Unser Guide zeigte uns außerdem den Standort des Mt. Everest Basis Camp in der Entfernung.
8. Tag: Lobuche nach Kala Pattar (5545 m) und Everest Basis Camp (5364 m)
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bekamen einige Teammitglieder leider die Höhenkrankheit und entschieden sich nicht weiter aufzusteigen. André war deswegen auf sich allein gestellt und wurde von einem Sherpa als Guide auf seinen Weg zum Kala Pattar und Everest Basis Camp begleitet.
Am Fuße des Kala Pattar liegt Gorak Shep (5100 m). Gorak Shep ist die letzte bewohnte Ortschaft vor dem Basis Camp zum Mt. Everest. Von hier aus führt der Weg entweder auf den Kala Pattar oder ins Mt. Everest Basislager. 1952 war Gorak Shep das Basislager der Schweizer Expedition. Das kleine Dorf besteht, wie auch die vorhergehenden Dörfer, nur aus ein paar primitiven Lodges. In Gorak Shep sollte man nur übernachten, wenn man den Kala Pattar und das Basis Camp besuchen möchte.
Der Weg zum Kala Pattar war steil und durch den zunehmenden Sauerstoffmangel schwierig zu bewältigen und man muss mit einer Gehzeit von 2 Stunden rechnen. Wie eine Art Schotterberg, teilt sich der Kala Pattar in zwei Ebenen auf. Den besten Ausblick von der Spitze, auf den höchsten Berg der Welt und der 360 Grad Rundumblick auf das schönste Bergpanorama (Pumori, Lobuche West, Nuptse und Lhotse) war durch die Kälte und den Wind nur für eine kurze Zeit genießbar – aber atemberaubend. Ein zweites Plateau unterhalb des Berggipfels ermöglicht einen längeren Aufenthalt. Bei Gelegenheit kann hier sogar den Sonnenuntergang bestaunt werden.
Der Weg zum Basis Camp führt entlang eines kleinen Passes. Nach mehrmaligen auf- und ab läuft man über den Khumbu-Gletscher zum Ziel. Man muss ungefähr 1,5 bis 2 Stunden Laufzeit einplanen. Da nur im Januar bis Ende März Expeditionen auf den Mt. Everest durchgeführt werden, konnte man im November dort keine Zelte vorfinden. Trotzdem war es ein bemerkenswertes Gefühl sich dort zu bewegen. Als Eingang zierte ein Gedenkstein mit Gebetsfahnen den Weg. Von dem „Müllberg“ wie von vielen Touristen das Basis Camp auch bezeichnet wurde, war nicht viel zu sehen. Ab und zu lagen zwar ein paar Dosen oder Batterien herum, aber es hielt sich in Grenzen. Beeindruckend war die hügelige Landschaft. Als Vorbote des Winters verformte sich der Gletscher und es erhoben sich Eisberge aus dem Boden. Selbst größere Steine wurden durch Eisspitzen in die Höhe gehoben. Den Mt. Everest konnte man tatsächlich nicht sehen, aber den Weg, den die Bergsteiger zum nächsten Basis Camp im Frühjahr einschlagen werden.
9. bis 14. Tag: Rückweg
Mit kleinen Ausnahmen führte der Rückweg unseres Mount Everest Trek über dieselben kleinen Dörfer wie der Hinweg. Beim Abstieg spürte man täglich die verbesserte Sauerstoffzufuhr und den wesentlich besseren Schlaf. Uns kam der Rückweg sehr viel länger vor als der Hinweg. Wir hatten zwar keine Akklimatisationstage, aber das schönste an Landschaften hatten wir bereits gesehen. Nach so vielen Tagen Trekking ohne Dusche und sonstigen Komfort freuten wir uns dann doch auf ein klein wenig mehr Luxus in Kathmandu. Somit war der Rückflug von Lukla am 14. Trekkingtag mit einem lachenden und weinenden Auge zu sehen.
Fazit Mount Everest Trek
Wir können das Trekking im Himalaya-Gebirge jedem empfehlen. Man muss zwar mit einigen Entbehrungen leben, aber eine Erfahrung ist es Wert. Der Weg zum Basis Camp und Kala Pattar ist mit guten Trekkingschuhen (Klasse A/B oder B) meisterbar. Wenn man dann noch die Regeln für eine gute Akklimatisation befolgt und die ersten Anzeichen der Höhenkrankheit nicht missachtet, schafft man den Weg auch ohne Trekkingerfahrung.
Wir werden unser Leben lang den Anblick der höchsten Berge der Welt nicht vergessen und auch die Erfahrung einer langen Trekkingtour wird uns erhalten bleiben. Die Aussicht vom Kala Pattar und einmal das Gefühl im Basis Campe des Mt. Everest zu stehen, ist unvergleichbar. Aber auch wenn man den Aufstieg bis dahin nicht geschafft hat, ist die atemberaubende Landschaft, das Leben unter den Sherpas, in den Lodges und die einzigartige Kultur eine Trekkingtour im Himalaya mehr als wert. Und wer kann schon von sich behaupten, dass er (fast) auf dem „Dach der Welt“ stand.